Abschrift aus der „Kämper Depeche“ Nr.32 vom Dezember 2007
Federführender Organisator war, wie schon früher, Sergeant Andreas Lukei, der sich durch besondere organisatorische Talente und als Quelle immerwährender Highlights ausgezeichnet hatte. Ganz alleine war er nicht, denn nach den ersten Recherchen hatte er eine talentierte Verbindungsfrau an seiner Seite: Frau Beata Kiernazycka vom Internetreisebüro in Berlin, ihr gilt an dieser Stelle ebenfalls besonderer Dank.
Die Schützenbrüder trafen sich am Nachmittag des 30.8.2007 am Paderborner Hauptbahnhof (bei einigen schon nach getaner Arbeit) um 14:OO Uhr. Von hieraus ging es zum Dortmunder Flughafen um mit einer günstigen Fluglinie, die wir hier aus Anonymisierungsgründen „E.-Jet“ nennen wollen Richtung Krakau.
Nach erfolgreicher Landung war die erste grobe Hürde zu nehmen, nämlich die Sprachbarriere. Da die Reisebegleitung an einem anderen entfernteren zentralen Standort des Flughafens auf die Schützenbrüder wartete, mussten wir uns mit Händen und Füßen und einigen Brocken Englisch helfen, um Kontakt herzustellen. Die polnischen Worte Pivo und Kruppnic stellvertretend für „Bier“ und „Honig-Vodka“ halfen an dieser Stelle deutlich nicht weiter. Nach diesen, anfänglichen Koordinationsproblemen, die schnell beseitigt waren, vereinigte sich die Gruppe und man bezog die Pension „Bumrufchek“ in der Poselska-Gasse unmittelbar in der Innenstadt von Krakau. Die Pension zeichnete sich durch ein schlichtes lnterior und eine saubere Atmosphäre aus, auch das Frühstück war von einer unbestechlichen Qualität.
Schon im frühen Vorfeld der Fahrt wurde mit dem Krakauer Schützenverein durch den federführenden Organisator Kontakt aufgenommen, die Sprachbarriere durchbrach er mit Hilfe des Berliner Reisebüros. Man organisierte ein Treffen, das sich im schützenbrüderlichen Zusammenhalt auf zwei Tage ausdehnte. Parallel zur Organisation des Treffens mussten Fotos der Uniformen und Orden und Ehrenabzeichen dem Zoll zugesandt werden, damit es hier zu keinerlei Schwierigkeiten kommen konnte. Wir wurden vom Krakauer Schützenverein mit offenen Armen und der Krakauerpresse am Freitagmittag um Punkt 12 Uhr empfangen. Es empfing uns die Spitze des Krakauer Schützenvereins Bractwo Kurkowe in Form der zwei Marschalls und ihres Präsidenten Zdzistaw Grzelka.
Der Krakauer Schützenverein ist vor 750 Jahren gegründet worden, seine Anfänge sind mit der Stadtlokalisierung nach dem Magdeburger Recht verbunden die Stadt vor Angreifern zu schützen. Der Krakauer Schützenbruderschaft gehören heute 178 Personen an, in Ergänzung 20 Ehrenbrüder, hier zu nennen sind der verstorbene Papst, Seine Heiligkeit Johannes Paul II, ebenso wie US-Präsident Georg W. Bush, um nur einige -freilich unterschiedlicher Qualität- zu erwähnen.
Wir besuchten das schützeneigene Museum und anschließend hörten wir einen Vortrag im historischen Vereinsheim, dort überreichten wir das Bild des Paderborner Kupferstichs und das Buch über die Paderborner Schützengeschichte. Im Gegenzug erhielten wir ein Buch über die Krakauer Schützengeschichte und einen besonderen Freundschaftsorden aus dem Jubiläumsjahr des Krakauer Schützenvereins.
PBSV beim Besuch des Krakauer Schützenvereines. Wir verabredeten uns mit den Schützenbrüdern für den darauf folgenden Tag um 8:30 Uhr, um die Stadt nochmal mit deren Augen betrachten zu können. Auf dem Rückweg zum Hotel trafen wir rein zufällig das Spielmannschor der Salzbergwerks Wielicka, das wir planmäßig am übernächsten Tag besuchen wollten, hier wurden schon die
ersten Bande geknüpft, doch hierzu später mehr. Den Abend ließen wir in unserer üblichen urtümlichen Geselligkeit ausklingen.
Wie schon erwähnt, wurden wir durch den Präsidenten Zdzislaw Grzelka vom Hotel abgeholt. Wir besuchten einen landestypischen Open-air-Antiquitäten Markt, im Europa Hotel nahmen wir Kaffee und „Krupnic“zu uns, wir wurden eingeladen durch den Hoteleigentümer, der auch Mitglied des Krakauer Schützenvereins ist. Wir verließen das Hotel und schlenderten noch durch die Krakauer Altstadt, wo wir die verschiedensten Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel die Marienkirche oder den altehrwürdigen Rynek-Marktplatz besichtigten. Nach einem erfolgreichen und erfüllenden Tag gingen wir zurück in unser Hotel, um Kräfte zu sammeln für den Besuch des Salzbergwerks bei Wielicka, das 10km südöstlich von Krakau ist.
Dieses Salzbergwerk ist durch die Unesco zum Weltkulturerbe ernannt worden. Heute wird das Salzbergwerk, das von einem Schützenbruder des Krakauer Schützenvereins geführt wird von ca. 1 Millionen Besucher jährlich besichtigt. Eine der Besonderheiten ist die Kapelle unter Tage und ein dran angrenzendes Museum, das zeigt, wie die Abläufe unter Tage von statten gingen und wie die Tiere dort unten gehalten worden sind. Am späten Sonntagnachmittag sammelten wir uns wieder im Hotel, packten unsere Sachen und bewegten uns in den Abendstunden noch einmal in die Altstadt, wo wir ein Abschluss-Abendessen zu uns nahmen und die bis dahin gelebten Eindrücke Revue passieren ließen.