Gedenkstättenfahrten – die Geschichte der Menschheit besser verstehen
falls Sie als Lehrer, Betreuer einer Jugendgruppe oder Vertreter einer Institution oder Vereins an die Geschichte des Holocaust und/oder an einer Gedenkstättenfahrt interessiert sind, finden Sie bei uns erfahrene Helfer.
Innerhalb der heutigen polnischen Grenzen befanden sich während des II Weltkrieges mehrere Konzentrationslager. U.a. Auschwitz-Birkenau, Belzec, Gross-Rosen, Kulmhof, Majdanek, Plaszow, Sobibor, Stutthof, Treblinka. Dieses sind nur wenige von den tragischen Hinterlassenschaften des II Weltkrieges auf dem heutigen Gebiet Polens. Sie bekommen bei uns jede mögliche Hilfe bei der Organisation einer Gedenkstättenfahrt und auch Unterstützung bei Forschungsprojekten auf diesem Gebiet.
Beispiele für Gedenkstättenfahrten:
Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz
Gedenkstättenfahrt nach Krakau, Auschwitz
Gedenkstättenfahrt nach Stutthof, Westerplatte und Krokowa/Krockow
Gedenkstättenfahrt nach Warschau, Lublin, Majdanek
Auschwitz-Birkenau – das Konzentrationslager war das größte Vernichtungslager während der Zeit des Nationalsozialismus. Es wurde 1941 drei Kilometer entfernt von dem, direkt nach dem Überfall auf Polen eingerichteten, Stammlager Auschwitz I gebaut. Der Name „Auschwitz-Birkenau“ wurde zum Symbol für den Holocaust. Es wurden hier etwa 1,1 Millionen Menschen, darunter eine Million Juden in Birkenau ermordet. Etwa 900.000 der Deportierten wurden direkt nach ihrer Ankunft in den Gaskammern ermordet oder erschossen. Weitere 200.000 Menschen wurden durch Krankheit, Unterernährung, Misshandlungen, medizinische Versuche oder die spätere Vergasung ermordet.
Heute sind von zwei der großen Konzentrationslager noch viele Teile erhalten bzw. originalgetreu ergänzt. Sie sind öffentlich zugänglicher Bestandteil des Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau. Dieses Museum ist zugleich Gedenkstätte, internationales Begegnungs- und Holocaust-Forschungszentrum. Es wurde von der UNESCO unter dem Namen Auschwitz-Birkenau – deutsches nationalsozialistisches Konzentrations- und Vernichtungslager (1940–1945) zum Teil des Weltkulturerbes erklärt.
Belzec – das Vernichtungslager nahe Lublin war ein Konzentrationslager, in dem zwischen März 1942 und Dezember 1942 nachweisbar über 434.000 Menschen ermordet wurden. Das Lager Belzec entstand während des Zweiten Weltkrieges neben Sobibor und Treblinka als erstes der drei Vernichtungslager im Rahmen der „Aktion Reinhardt“. 2004 wurde hier eine neue Gedenkstätte eröffnet, die die Topografie des Lagers und der Vernichtungsmaschinerie aufzeigt. Bis dahin war hier nur planierte Erde zu sehen.
Gross-Rosen – es war das grösste Konzentrationslager der deutschen Nationalsozialisten in Niederschlesien. Zwischen 1940 und 1945 waren im KZ Groß-Rosen etwa 130.000 Menschen inhaftiert, davon sind ca. 40.000 ermordet worden.
Kulmhof – bekannt als Vernichtungslager Chełmno, befand sich in der Zeit des Zweiten Weltkriegs in der Nähe der Stadt Dąbie (unter der Besatzung Eichstädt (Wartheland)) im besetzten Polen. Das Vernichtungslager wurde hauptsächlich zwischen Dezember 1941 und März 1943 als Vernichtungsstätte benutzt, danach geräumt und nochmals im Sommer 1944 zur Ermordung von Juden des so genannten Ghettos Litzmannstadt verwendet. Die Gesamtzahl der jüdischen Opfer wird mit 152.000 Opfern berechnet. Hinzuzurechnen sind über 4.000 Sinti und Roma sowie eine unbekannte Anzahl von russischen Kriegsgefangenen und weiterer nichtjüdischer Personen. Zwischen dem 23. Juni und 14. Juli 1944 wurden hier 7.176 Juden aus Litzmannstadt getötet. In der Nachkriegszeit wurden im ehemaligen Waldlager Monumente und Erinnerungstafeln angebracht. Später entstanden auf dem Hofgelände ein Museumsgebäude sowie Ausstellungsräume im Waldlager.
Majdanek – es war das erste Konzentrationslager der SS-Inspektion der Konzentrationslager (IKL) im besetzten Polen. Wie Auschwitz-Birkenau wurde Majdanek zeitweise auch als Vernichtungs-/Todeslager genutzt. Es bestand von Oktober 1941 (zunächst als „Kriegsgefangenenlager der Waffen-SS Lublin“, ab Februar 1943 als „Konzentrationslager Lublin“ bis das großteils geräumte Lager am 23. Juli 1944 von der Roten Armee befreit wurde. Heute befindet sich auf dem Areal eine Gedenkstätte, die im Oktober 1944 errichtet wurde. Da Teile des Lagers erhalten blieben, gibt es dort eine Ausstellung mit einem Archiv.
Plaszow – entstand als Arbeitslager im Sommer 1940 infolge der Verlegung der „arbeitsfähigen“ Häftlinge aus dem Krakauer Ghetto im Stadtbezirk Podgórze nach Płaszów im Südosten von Kraków (dt. Krakau). Auch nichtjüdische Polen waren dort die ersten Zwangsarbeiter. 1941 wurden nach einer ersten Erweiterung auch die ersten jüdischen Gefangenen eingeliefert. Vor der Räumung des Krakauer Ghettos waren ca. 2.000 Menschen in Plaszow eingesperrt, danach über 10.000. 1964 wurde an der Gedenkstätte KZ Plaszow ein Mahnmal errichtet.
Sobibor – es lag an der Ostgrenze des damaligen Distrikts Lublin des Generalgouvernements, im heutigen Dreiländereck Polen–Weißrussland–Ukraine. Das Lager wurde Anfang 1942, während der deutschen Besetzung Polens, errichtet und diente neben den Lagern Belzec und Treblinka als Vernichtungslager im Rahmen der „Aktion Reinhardt“. Im Vernichtungslager Sobibor wurden nach Schätzungen bis zu 250.000 Menschen in Gaskammern ermordet. 1961 ließ der polnische Staat ein Mahnmal auf dem Aschefeld errichten. 1993 wurde hier ein kleines Museum eingerichtet. 2006 wurde mit Bäumen eine Gedenkallee gepflanzt. Die Gedenkallee folgt dem ehemaligen Weg, den die Gefangenen von der Rampe der Eisenbahn bis zu den Gaskammern gehen mussten.
Stutthof – es wurde zunächst als Zivilgefangenenlager errichtet. Am 1. Oktober 1941 bekamm Stutthof den Status eines Sonderlager Stutthof und unterstand es fortan der Danziger Gestapo. Am 29. Januar 1942 wurde es zum Konzentrationslager der Stufe I. Heute befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers eine staatliche Gedenkstätte. Das Museum wurde 1962 eingerichtet. Im Archiv befinden sich dort erhalten gebliebene Dokumente, die Daten von etwa 110.000 ehemaligen Häftlingen enthalten. Das Gelände des alten und neuen Lagers kann insgesamt besichtigt werden.
Treblinka – es war im Zweiten Weltkrieg das zuletzt errichtete und bald das größte nationalsozialistische Todes- oder Vernichtungslager im Rahmen der Aktion Reinhardt im Generalgouvernement des deutsch besetzten Polen. Die Gesamtzahl der im Vernichtungslager Treblinkaermordeten Menschen liegt deutlich über 700.000 und wird auf bis zu 1,1 Millionen Menschen aus ganz Europa geschätzt. Auf dem Gelände des ehemaligen Vernichtungslagers befindet sich seit 1964 ein Mahnmal. An der Stelle der früheren Gaskammern steht ein großer Turm aus Granitquadern auf denen Inschriften die Länder und Orte nennen, aus denen Juden in Treblinka ermordet wurden. Sandsteinblöcke weisen den Weg zum Treblinka I – dem Arbeitslager.