Die Hafenstadt Szczecin/Stettin

 

 
Szczecin ist die wichtigste polnische Hafenstadt. Sie zählt rund 450.000 Einwohner. Die ehemalige Hansestadt wurde im Zweiten. Weltkrieg stark zerstört. Heute ist Szczecin mit seiner großen Werft und zahlreichen anderen Industriebetrieben ein wichtiges Wirtschaftszentrum, aber auch kulturell bedeutend. Szczecin ist Verwaltungssitz der Woiwodschaft Westpommern.
Sehenswürdigkeiten:
Das bedeutendste Bauwerk der Stadt ist das am Steilufer der Oder gelegene, schon von weitem sichtbare Schloss der Pommerschen Herzoge.
Im 16. Jahrhundert im Renaissancestil errichtet, war es im Krieg stark zerstört worden und wurde bis 1980 originalgetreu wieder aufgebaut. Der mächtige Bau mit fünf Flügeln und zwei Innenhöfen ist heute nicht nur Museum, sondern auch eines der wichtigsten Veranstaltungszentren. Oper, Operette und ein Theater haben hier ihre Spielstätten, Konzerte finden im Saal und während der Sommermonate auch im Haupthof statt. Der Aufstieg über 200 Stufen zur Turmspitze wird mit einem Panoramablick auf die Stadt und das Oderhaff belohnt.
Ein Teil der im Krieg zerstörten Altstadt wurde wieder originalgetreu aufgebaut. Die direkt an der Oder gelegene St. Johanniskirche stammt aus dem 13. Jahrhundert. Das im gotischen Stil restaurierte Rathaus beherbergt heute das Stadtmuseum. Ganz in der Nähe befindet sich das nach einer reichen Kaufmannsfamilie benannte Loitz-Haus aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, heute Sitz der Kunsthochschule. Die Kathedrale des Apostels Jakob ist die größte gotische Kirche der Stadt. Das reich verzierte barocke Portowa-Tor beherbergt ein Café. Die Hafenstadt lockt Gäste auch mit einem guten Angebot an Restaurants und Klubs.
Box-Weltmeister Dariusz Michalszewski eröffnete Ende 2001 einen neuen „Tiger Pub“ in der polnischen Hafenstadt Szczecin/Stettin. Der Halbschwergewichts-Weltmeister mit deutschem und polnischem Pass besitzt bereits zwei „Tiger Pubs“ in seiner Geburtsstadt Gdansk/Danzig und in Warschau. Wie in diesen beiden Lokalen erwarteten die Gäste auch in Szczecin eine gute Auswahl exquisiter Speisen und Cocktails. Das neue Lokal befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Rathaus der Hafenstadt. In Stettin hatte auch schon das große Vorbild von Dariusz, der Boxer Max Schmeling, kurzzeitig ein eigenes Restaurant.
Alte Stadtansichten zeigen, dass man im früheren Stettin das Leben genoss: luxuriöse Restaurants, gemütliche Kneipen, Tanzlokale und Freiluftgaststätten prägten das Bild der Hafenstadt. Dieser Geist ist ins heutige Szczecin zurück gekehrt. Ein lohnendes Ziel für Gourmets und Nachtaktive.
Den besten Blick auf die Stadt, den Hafen und die grüne Umgebung bietet das „Café 22“ im obersten Stockwerk des neu erbauten Pazim-Centers. Vom verglasten Rundturm im Zentrum der Stadt reicht die Sicht bei klarem Wetter bis weit auf das Stettiner Haff. Eine gute Auswahl von Kuchen und kleinen Speisen sind weitere Argumente für einen Ausflug per Lift in den 22. Stock.
Auf halber Höhe befindet sich die Piano-Bar „Kopernikus“ im benachbarten „Hotel Radisson SAS“, dem besten Haus der Stadt. Auch hier kann man bei Pianoklängen und Cocktails den Blick über die Häuser der Stadt streifen lassen. Stettins einziges Vier-Sterne-Hotel ist zugleich eine erste Adresse für Gourmets. Das Hotelrestaurant „Vivaldi“ gehört der exklusiven Vereinigung „Eurotoques“ an. Deren Credo: Alle Zutaten müssen frisch sein. Neben einer wechselnden Karte mit saisonalen Gerichten gibt es eine Auswahl feiner italienischer Speisen.
Erstaunlicherweise gibt es in der Hafenstadt nur ein einziges Fischrestaurant. Das sollte man sich allerdings auf keinen Fall entgehen lassen. Mit 300 Gerichten von mehr als 50 verschiedenen Fischsorten dürfte das „Chief“ auch in Polen einzigartig sein. Um seine Gäste mit frischem Hummer oder Austern zu versorgen, scheut Andrzej Boron, der gewichtige Patron, auch nicht den Weg nach Berlin. Einer seiner Lieblingsfische stammt jedoch ganz aus der Nähe: Zander aus dem Miedwie-See, der zu den saubersten in ganz Polen zählt. Boron bereitet ihn auf polnische Art zu, das heißt mit mehreren gehaltvollen Saucen.
Als einzige Inderin in Szczecin ist Anita Agnihori gefragte Ratgeberin für alle, die sich für fernöstliche Lebensweisen interessieren. Seit sechs Jahren präsentiert sie in ihrem Restaurant „Bombay“ dem stetig wachsenden Publikum die Geheimnisse der indischen Küche. Auch weit gereiste Gäste schätzen die Qualität der vegetarischen und fleischhaltigen Gerichte. Anita Agnihori kocht in einem selbst gefertigten Lehmofen im traditionellen Stil. Die Rezepte stammen aus ihrer nordindischen Heimat.
Auf eine lange Tradition blickt das Restaurant „Bajka“ zurück. 1927 entstand es als „Weinstube Wilhelm Ohlen“, in den 30er Jahren soll es kurzzeitig im Besitz des Boxers Max Schmeling gewesen sein. Große Teile des Interieurs bleiben erhalten, leider mit Ausnahme eines gläsernen Tanzbodens. Doch auch ohne Glas schwingen hier die Gäste am Wochenende vergnügt das Tanzbein. Zu den Empfehlungen des Küchenchefs zählen die Wildbret-Terrine und gebratene Ente mit schlesischen Klößen und Rotkohl.
Extravagant gekleidete Gäste bevölkern häufig das Restaurant „Na Koncu Korytarza“ im Stettiner Schloss. Es sind Schauspieler der Oper, die zwischen den Proben oder nach der Aufführung in „Arbeitskleidung“ einkehren. In den von Künstlerhand gestalteten Räumen soll in grauer Vorzeit ein Henker gewirkt haben. Restaurantchef Boleslaw Sobolewski setzt einen Schwerpunkt bei der regionalen pommerschen Küche. Eine der Spezialitäten ist „Kartoffelwurst“. Wer speisen möchte wie ein Präsident, nehme „Hering a la Kwasniewski“ mit Saucen in den polnischen Nationalfarben weiß und rot.
Stars und Sternchen, Politiker und Businessmen treffen sich bevorzugt im „Grand Cru“. Der schicke Club wurde vor einem Jahr eröffnet. Beim Wettbewerb einer polnischen Tageszeitung erreichte das mediterran ausgerichtete Restaurant für seine phantasievollen Speisen prompt den ersten Platz. Kaum zu schlagen ist das Weinangebot mit 300 meist edle Tropfen aus verschiedenen Anbaugebieten. Neben dem hell und offen gestalteten Restaurant gibt es eine große Bar und eine Tanzfläche. Dort können die Gäste freitags und samstags bis vier Uhr früh bei Disco- und Housemusik ihre überschüssigen Kalorien wieder abarbeiten.
Im Sommer sind die Plätze auf den Außenterrassen der beiden neuen Pubs „Colorado“ und „Columbus“ am Waly Chrobrego sehr begehrt, denn von dort bietet sich der beste Blick auf die Oder. Die originell eingerichteten Lokale sind komplett aus Holz gefertigt und verbreiten eine gemütliche Atmosphäre. Gelegentlich finden im „Colorado“ kleine Livekonzerte statt.
In der neu entstandenen Altstadt am Stary Rynek öffneten gleich mehrere neue Lokale. Das „Café Prawda“ ist ein angesagter Treffpunkt für junge Leute. Tagsüber kann man dort in Ruhe seinen Kaffee schlürfen, abends wird es dafür im Kellergeschoss umso lauter. Dann wummen die Techno-Klänge aus den Lautsprechern und auf dem keinen Dancefloor wird es brechend voll.
Wer hier keinen Platz findet, muss nicht verzweifeln. Das Angebot für Tanzwütige ist groß. Hochburg der Technofans ist die „Lokomotive“, in Bahnhofsnähe. Wenn der Klang der alten Lokomotivpfeife markerschütternd durch die riesige Fabrikhalle dringt, sind sie die Raver nicht mehr zu halten. Wenige Schritte weiter wird in einer anderen Fabrikhalle, dem „Slowianin“, ausgelassen zu Hiphop-Musik getanzt. Housemusik und Hiphop stehen im neuen Klub „Adrenalina“ auf dem Spielplan, während sich Schicki und Micki im ebenfalls neuen „Soho“ lieber zu Disco-Klängen bewegen. Treffpunkt der tanzwütigen Gay-Szene ist der kleine Klub „Nowe To:2“, dort steht House-Musik auf dem Programm. Studentisches Publikum überwiegt im „Hormon“, wo gelegentlich Rockkonzerte stattfinden und am Wochenende auch zu aktuellen Charts getanzt wird.
Beliebter Treffpunkt zu allen Tageszeiten ist das „Brama Jazz Café“ im alten Stadttor am Hafenplatz. Eine örtliche Künstlerin hat dem Lokal ein frisches Outfit verpasst, moderne farbige Lampen bilden einen reizvollen Kontrast zu alten Mauern. Tagsüber kann man unter vielen Kaffeesorten auswählen, abends seinen Wunschcocktail mixen lassen. Gelegentlich legen bekannte DJs auf, im Sommer gibt es auf der Terrasse Livemusik.
Freunden von Blues, Jazz und Soulmusik ist der „Blue Crow Blues Club“ zu empfehlen. Mehrmals die Woche treten in dem alten Backsteinbau Bands auf oder es werden spontane Jam Sessions veranstaltet. Wojciech Czajkowski hat sich damit auch einen Auftrittsort für seine eigene vierköpfige Band geschaffen. Seine rauchige Stimme und die Musik seiner „Blue Crow Blues Band“ sind allemal einen Besuch wert.
Anreise:
Bahnverbindungen: Direkte Verbindung ab Berlin
Flüge: Mit Umsteigen in Warschau
Entfernungen: nach Berlin 150 km, nach Warschau 522 km
Theater:
Teatr Letni, (Sommertheater), ul. Falata 2, Tel. 0 91/4 87 20 97
Teatr Lalek Pleciuga (Puppentheater), ul. Kaszubska 9, Tel. 0 91/4 33 58 04
Teatr Pantomimy, ul. Korsarzy 2, Tel. 0 91/4 33 75 59
Teatr Wspolczesny, Waly Chrobrego 3, Tel. 0 91/4 89 23 23
Musik:
Filharmonia, Pl. Armii Krajowej 1, Tel. 0 91/4 22 05 89
Opera i Operetka, ul. Korsarzy 34, Tel. 0 91/4 89 93 40
Ausstellungen:
Muzeum Morskie (Meeresmuseum), Waly Chrobrego 3, Tel. 0 91/4 33 60 02
Zamek Ksiazat Pomorskich (Schloss), ul. Korsarzy 1, Tel. 0 91/4 33 88 41
Muzeum Narodowe (Nationalmuseum), ul. Staromlynska 27, Tel. 0 91/4 33 50 66
Muzeum Historyczne, ul. Msciwoja 8, Tel. 0 91/4 33 50 66
Galerie Przy Piastow, Al. Piastow 5, Tel. 0 91/4 84 14 47
Galerie Przyssawka, ul. Jagiellonska 91, Tel. 0 91/4 34 34 59
Touristeninformation:
Szczecin/Stettin (70-412)
Al. Niepodleglosci 1
Tel.: 091-4340440
Fax: 091-4338420
cit.szczecin@wp.pl
www.szczecin.pl (deutsch)
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